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Gedenkstätte Bergen-Belsen Kein gewöhnlicher Ausflug 2020

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Kein gewöhnlicher Ausflug

Ein Besuch in der Gedenkstätte Bergen-Belsen steht an. Hier findest du Fragen, die bei anderen Schüler_innen vor und während des Besuchs oft auftauchen. Ein paar Antworten gibt es auch – und Informationen zum Ablauf der Führung.
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Solltest du dich vorbereiten, bevor du auf das Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers kommst? Geht das überhaupt?

Celina meint, ein kleiner innerer Check  kann hilfreich sein.
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Sarah hat ihre eigene Haltung zu dieser Frage. Sie  hat ein Jahr lang in der Gedenkstätte gearbeitet. 
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Was ist das für ein Ort?

Bergen-Belsen ist eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die drei Lager, die hier bestanden. Anders als an vielen anderen Gedenkorten befindet sich ein Friedhof auf dem Gelände. Viele Opfer des Konzentrationslagers wurden nach der Befreiung hier begraben. Man sieht die Massengräber als Hügel im Gelände.

Besucher_innen können das Gelände begehen, auf dem nur noch wenige Spuren aus der Lagerzeit vorhanden sind. Das Dokumentationszentrum beherbergt eine Ausstellung,  eine Bibliothek, einen Bookshop und ein Museumscafé. Im Bildungszentrum stehen Seminarräume und ein Forum für Sonderausstellungen bereit. 
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Sie kamen aus vielen Ländern Europas: die Kriegsgefangenen und die Häftlinge des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. 
Fast jede_r Zweite überlebte die Lager nicht. 
Mehr als 70 000 Männer, Frauen und Kinder sind an diesem Ort gestorben.
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Auf dem Gelände entstand ab 1940 ein Kriegsgefangenenlager. Ab 1943 überließ die Wehrmacht einen Teil des Lagers der SS, die parallel ein Konzentrationslager einrichtete. Die Kriegsgefangenen wurden im Januar 1945 verlegt. Danach wurde das Gelände komplett als Konzentrationslager genutzt – bis zur Befreiung im April 1945.
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Das Einsperren und Misshandeln von Menschen in Lagern folgte der nationalsozialistischen Rassenideologie mit ihren ausgeprägten Feindbildern.

Die Nationalsozialisten errichteten Lagerstandorte meist außerhalb von Städten und Ortschaften, damit so wenig wie möglich über das Geschehen und die Umstände in den Lagern bekannt wurde. So entstanden auch die Lager in Bergen-Belsen in einem abgelegenen Gebiet.


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Nach der Befreiung versuchten die britischen Soldaten, die Überlebenden ausreichend medizinisch zu versorgen und am Leben zu erhalten. Die Menschen sollten nach dem Kriegsende schnell wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. Ein Teil von ihnen konnte oder wollte das jedoch nicht und blieb zunächst im Displaced Persons Camp.
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Zu Besuch bei uns


Was passiert nach eurer Ankunft? Wie sieht eine Führung aus? Celina gibt euch schon mal ein paar Infos. 
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Wie lange dauert die Besichtigung?
Regulär dauert die Führung mit Außengelände und Ausstellung dreieinhalb Stunden. Meist wird auch ein Seminarraum zeitweilig genutzt.

Gibt es Pausen?
Pausen werden mit dem Guide direkt und ganz individuell abgestimmt.

Gibt es Internetzugang?
In der Gedenkstätte gibt es kein freies WLAN, weil die Verbindung nicht stark genug ist, um viele Besucher_innen gleichzeitig zu versorgen.

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Gibt es eigentlich Benimm-Regeln?

Kann man in einer Gedenkstätte Selfies machen?
Was meinst du?

Wenn du auf das Bild unten klickst, findest du einige Statements von Schüler_innen. 


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Feste Schuhe und praktische Kleidung sind zu empfehlen, schließlich kann es auch mal regnen.

Wenn du möchtest, dass deine Kleidung nicht als respektlos angesehen wird, verzichte vielleicht auf allzu legere Sachen wie eine Jogginghose oder Flipflops. 

Rechtsextreme Markenabzeichen oder Symbole auf der Kleidung sind übrigens keine Geschmacksfrage, sondern in der Gedenkstätte schlichtweg verboten. 
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Kann man auf dem Gelände etwas essen?
Zum Essen sind Pausen vorgesehen.

Ist es OK, über ein anderes Thema zu sprechen, während die Gruppe zum nächsten Ort geht?
Ja, solange ihr euch einem Friedhof angemessen verhaltet.

Darf ich über mein Handy laut Musik abspielen?
Bitte nicht, es kann Angehörige und andere Besucher_innen der Gedenkstätte stören oder verletzen.


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Welches Verhalten ist diesem Ort nun angemessen? Sarah sagt dir ihre Meinung. 
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Kontakt

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Plan/Übersicht

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Statements: Selfies am Gedenkort?

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Adriana (17), Schülerin

"Fotos und auch Selfies zu machen, um sie anderen zu zeigen und so auf den Ort aufmerksam zu machen und andere zu informieren, ist meiner Meinung nach vollkommen ok. Tolle Posen, Bilder vom Outfit für Instagram oder Grimassen fände ich an dieser Stelle allerdings unangebracht."

Anna (17), Schülerin

"Ich denke, dass es respektlos ist, wenn man zum Spaß Selfies an einem Gedenkort wie Bergen-Belsen macht und dies unabhängig vom Ort, wo das Selfie genau in der Gedenkstätte gemacht wird, da man diesen Gedenkort eher aus Gründen wie geschichtlichem Interesse oder Gedenken der Opfer besuchen sollte."

Juli (16), Schülerin

"Ich, persönlich, halte Selfies an einem Gedenkort wie Bergen-Belsen für eher unangebracht. Selfies implizieren meistens eine Art der Selbstdarstellung. Beim Besuch einer Gedenkstätte oder in diesem Fall Bergen-Belsens sollte der Fokus aber nicht auf einem selbst liegen, sondern auf der Würdigung des Vergangenen, was ein Selfie nicht ausdrückt.

Ein Selfie muss per se aber nicht unbedingt respektlos sein, die richtige Motivation hinter dem Schnappschuss ist wichtig."

Beke (16), Schülerin

"Ich kann mich daran erinnern, dass meine spanischen Austauschpartner nach dem Besuch in Bergen-Belsen mehrere Bilder der Gedenkstätte in ihren Instagramstories gepostet haben mit Bildunterschriften als wäre es eine Touristen-Attraktion. Es schien ziemlich respektlos.

Ich denke, die beiden haben das mit Sicherheit nicht beabsichtigt gemacht und wussten nicht, wie das auf andere Menschen wirkt, weil sie sich mit genau diesen Fragen einfach nicht auseinandergesetzt haben."

Andreas, Schüler

"Ich denke, dass bei einem Selfie die Intention extrem wichtig ist. Wenn man in einem respektvollen Rahmen und einem guten Verständnis der Vergangenheit ein Selfie macht, welches mit guter Absicht gemacht wurde, sehe ich keine große Komplikation. Problematisch wird es allerdings sehr schnell, wenn man das Selfie auf sozialen Medien hochlädt, um Likes zu generieren, denn das ist zuerst respektlos und wird den Toten nicht gerecht."

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In das Konzentrationslager wurden sehr viele Jüdinnen und Juden deportiert. Als Jüdin oder Jude zu gelten allein genügte, um im Nationalsozialismus ohne weitere Umstände interniert zu werden. 

Auch politisch und religiös Verfolgte, Sinti und Roma sowie Homosexuelle waren in Bergen-Belsen unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert – ebenso wie als "Berufsverbrecher" und "Asoziale" eingestufte Menschen.

Zu Beginn waren die allermeisten Häftlinge im KZ Bergen-Belsen Jüdinnen und Juden. Auch bei der Befreiung war noch etwa die Hälfte aller Menschen im Lager jüdischer Herkunft. Politisch Verfolgte bildeten die zweitgrößte Häftlingsgruppe.
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Das Foto wurde nach der Befreiung des Lagers Bergen-Belsen von der US-Armee aufgenommen.
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Die Abbildung zeigt die Kennzeichnung der einzelnen Häftlingsgruppen im KZ Dachau um 1940.
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Gefangene aus vielen europäischen Armeen  waren in Bergen-Belsen inhaftiert und mussten Zwangsarbeit leisten. Die meisten von ihnen waren Angehörige der sowjetischen Armee, doch auch französische, belgische, polnische und italienische Kriegsgefangene teilten dieses Schicksal miteinander. Auch Frauen waren darunter.
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Gesichter und Schicksale

Julius Maslovat war noch ein Kleinkind, als er im Lager Bergen-Belsen überlebte und 1945 befreit wurde. Anne Frank, die vielen bekannt ist, starb hier im Alter von 15 Jahren.

Einige Lebensgeschichten sind im Folgenden kurz beschrieben.
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Weltbekannt: Das Tagebuch der Anne Frank

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Annelies Marie Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Sie starb im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Weltbekannt wurden die Texte, die sie im Versteck ihrer Familie in Amsterdam niederschrieb. Das Buch mit ihren Aufzeichnungen erschien später unter dem Titel "Das Tagebuch der Anne Frank".

Viele Schulen, Straßen und Plätze und selbst ein Asteroid tragen heute ihren Namen.

Ein Gedenkstein in Bergen-Belsen erinnert an Anne Frank und ihre Schwester Margot.
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Julius Maslovat

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Julius Maslovat wurde 1942 in Piotrków Trybunalski (Polen) geboren. Er lebte zunächst mit seiner Mutter in einem Versteck. Im Oktober 1942 wurde die Mutter verhaftet, in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.

Julius wurde von seinem Vater im Zwangsarbeitslager Bugaj versteckt. Von dort wurden die beiden Ende November 1944 in das KZ Buchenwald deportiert. Hier wurde Julius von seinem Vater getrennt und im Januar 1945 allein in das Frauenlager des KZ Bergen-Belsen gebracht.

Am 15. April 1945 wurde er dort von der britischen Armee befreit. Kurz darauf kam er zur Erholung nach Schweden. Ende 1946 adoptierte ihn eine finnische Familie. Er wuchs in Helsinki auf, studierte in Großbritannien und wanderte 1966 nach Kanada aus, wo er ein Jahr später heiratete. 1982 erfuhr er durch einen Artikel in einem amerikanischen Magazin vom Schicksal seiner Eltern. Seitdem beschäftigt er sich intensiv mit seiner eigenen Lebensgeschichte.
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Francine Christophe

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Francine Christophe wurde 1933 in Paris (Frankreich) geboren. Ihr Vater geriet als Offizier 1940 in deutsche Kriegsgefangenenschaft. Daraufhin flüchteten Francine und ihre Mutter nach La Baule, kehrten aber später wieder nach Paris zurück.

Im Juli 1942 wurden sie bei einem Fluchtversuch in die sogenannte freie Zone Frankreichs verhaftet. Nach Gefängnishaft in La Rouchefoucault und Angoulême folgte die Haft in mehreren Internierungslagern.

Im Mai 1944 wurden Francine und ihre Mutter in das Austauschlager in Bergen-Belsen deportiert. Im April 1945 wurden sie auf einen Räumungstransport geschickt und bei Tröbitz durch die Rote Armee befreit.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Tröbitz und der Zusammenführung der Familie kehrte sie nach Frankreich zurück. Francine Christophe absolvierte die Schule und arbeitete als Dekorateurin. 1957 heiratete sie Jean-Jacques Lorch, das Paar bekam zwei Kinder. 1996 veröffentlichte sie erstmals ihre Erinnerungen.
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Hendrik Janssen

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Der Niederländer Hendrik Janssen, geboren 1923 in Hoorn, war im Jahr 1942 aufgefordert worden, beim Bau einer Bahnstrecke mitzuarbeiten. Er folgte der Aufforderung nur unregelmäßig und half stattdessen auf dem elterlichen Bauernhof aus.

Im Januar 1943 wurde der als „arbeitsscheu“ stigmatisierte Hendrik verhaftet und nach Dachau transportiert. Ende April wurde er nach Bergen-Belsen gebracht. Dort starb er am 18. Juli 1943.
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Anita Lasker-Wallfisch

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Anita Lasker wurde 1925 in Breslau (Polen) geboren. Ihre Eltern wurden 1942 deportiert und ermordet. Zusammen mit ihrer Schwester Renate kam Anita in ein Waisenhaus. Die beiden Mädchen versuchten, mit gefälschten Pässen nach Frankreich zu reisen und wurden dabei verhaftet.

Beide Schwestern wurden unabhängig voneinander in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Anita spielte Cello im Mädchenorchester Auschwitz. Sie traf ihre Schwester im Lager wieder und wurde zusammen mit ihr im November 1944 aus Auschwitz in das KZ Bergen-Belsen deportiert, wo sie am 15. April 1945 befreit wurden.

Nach der Befreiung emigrierten die Schwestern nach Großbritannien. Anita Lasker-Wallfisch ist Gründungsmitglied des Londoner „English Chamber Orchestra“, sie arbeitete als Cellistin und lebt heute in London.
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Konzentrationslager

1943 wurde das Lager als Austauschlager für jüdische Häftlinge gegründet. Im Laufe des Jahres 1944 wurden dann immer mehr kranke und schwangere Häftlinge aus anderen Lagern nach Bergen-Belsen gebracht.
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Ab Dezember 1944 wurden frontnahe Konzentrationslager geräumt und die verbliebenen Insassen nach Bergen-Belsen gebracht.

Massensterben
In den letzten Monaten wurde das Lager immer voller. Unterkünfte, sanitäre Anlagen und Essen wurden von der SS nicht ausreichend zur Verfügung gestellt. Es kam zu einem Massensterben unter den Inhaftierten.
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Das Bild zeigt Überlebende in einer Baracke des Lagers (fotografiert von der US-Armee).










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Das Foto zeigt Überlebende im April 1945 (fotografiert von der US-Armee).
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Kriegsgefangenenlager

Von 1940 bis 1945 wurden Kriegsgefangene nach Bergen-Belsen gebracht, darunter Italiener, Franzosen, Belgier und Polen, ab 1941 hauptsächlich Angehörige der sowjetischen Armee.

Lazarett
Bergen-Belsen diente auch als ein zentrales Kriegsgefangenenlazarett in Norddeutschland. Viele kranke und verletzte Gefangene aus Arbeitskommandos wurden hierher gebracht.
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Nach dem Überfall auf die Sowjetunion transportierte die Wehrmacht sehr viele sowjetische Kriegsgefangene in die Lüneburger Heide, mindestens 21 000 nach Bergen-Belsen.

Bei Ankunft der Kriegsgefangenen standen nicht genügend Baracken zur Verfügung. So mussten sie die meiste Zeit im Freien verbringen. Sie bekamen so wenig zu essen, dass sie dauerhaft hungerten.
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Das Bild zeigt sowjetische Kriegsgefangene in Bergen-Belsen im Jahr 1941 (Fotograf_in unbekannt).

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Das Bild zeigt ein Beerdigungskommando im Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen (Fotograf_in unbekannt).
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Zeitstrahl

1933

Machtübertragung an Adolf Hitler

1939

Beginn des Zweiten Weltkrieges

1940

Errichtung des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen

1941

Überfall auf die Sowjetunion

1942

Wannseekonferenz - „Endlösung der Judenfrage“

1943

Errichtung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen

1945

Befreiung des Lagers Bergen-Belsen
Ende des Zweiten Weltkrieges

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Sarah: Gibt es eigentlich Benimm-Regeln?

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Nationalsozialistisches Kriegsstreben

Hitlers Politik war von Anfang an auf Krieg ausgerichtet. Seine Ideologie, die er bereits 1924 in „Mein Kampf“ niederschrieb, umfasste auch die Idee der Gewinnung von "Lebensraum im Osten". Nach der Machtübertragung 1933 begann Hitler damit, Deutschland wieder aufzurüsten.
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Kriegsverlauf
Nach dem Angriff auf Polen 1939 folgte bis 1940 eine Reihe von Blitzkriegen gegen Dänemark, Norwegen, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und per Luftkrieg auch gegen England. 

Überfall auf die Sowjetunion
1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion. Nach den Plänen der Nationalsozialisten sollte der Staat zerschlagen und das Land wirtschaftlich ausgebeutet werden. Juden und Jüdinnen sollten ermordet, die übrigen Einwohner_innen zu Arbeitssklaven gemacht oder dem Hungertod ausgeliefert werden.

Was war die Sowjetunion?
Die Sowjetunion war ein Staatenverband, zu dem Russland, die Ukraine, Lettland und viele weitere Staaten gehörten.  Er wurde 1922 gegründet und bestand bis 1991. Die Staaten verband ein gemeinsamer politischer Grundsatz: der Kommunismus.
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Im Zweiten Weltkrieg fielen sehr viele Kriegsgefangene in deutsche Hände. Die Gefangenen der Westalliierten behandelte man zumeist nach den Bestimmungen der Genfer Konvention.

Die Gefangenen aus der Sowjetunion und aus Polen wurden  schlechter behandelt – vor allem aus rassenideologischen Gründen. Man stellte ihnen meist keine angemessene Unterkunft, gab ihnen nicht ausreichend zu essen und zwang sie zu sehr schwerer Zwangsarbeit, sodass viele Soldaten die Kriegsgefangenschaft nicht überlebten.
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NS-Rassenideologie

Die Einteilung von Menschen in angeblich mehr oder weniger wertvolle sogenannte Rassen stand im Zentrum der nationalsozialistischen Ideologie.   

In der Vorstellung der Nationalsozialisten war die „arische Rasse“, zu der man die Deutschen zählte, anderen überlegen. Die „slawische Rasse“, der auch die sowjetischen Kriegsgefangenen in Bergen-Belsen zugeordnet wurden, galt als minderwertig. Die „jüdische Rasse“ wurde noch unter der slawischen eingestuft und zum Feind erklärt, welcher ausgerottet werden müsse. 
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Bereits im 19. Jahrhundert hatte man in der Wissenschaft begonnen, Menschen in verschiedene „Rassen" einzuteilen und diese in ihren Merkmalen und Fähigkeiten zu werten. Diese Vorstellung ist heute wissenschaftlich widerlegt, menschliche „Rassen" gibt es nicht.
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Strafverfolgung

Einen ersten Prozess gegen SS-Angehörige aus Bergen-Belsen gab es bereits im Herbst 1945. Später folgten zwei weitere Prozesse. Dabei wurden auch sogenannte Kapos verurteilt: Häftlinge, denen bestimmte Funktionen zugewiesen waren. Sie sollten andere Gefangene beaufsichtigen und erhielten dafür Vergünstigungen.

Insgesamt wurde nur ein kleiner Teil der Täter und Täterinnen von Bergen-Belsen angeklagt und bestraft.
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Displaced Persons Camp

KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter_innen und Kriegsgefangene aus ganz Europa erhielten von den Alliierten den Rechtsstatus
„Displaced Persons“ (Heimatlose Personen).  

Vor allem jüdische Überlebende hatten oft ihre gesamte Familie verloren und wollten nicht mehr an ihre früheren Heimatorte zurückkehren. Stattdessen wollten sie sich ein neues Leben aufbauen und in die USA, nach Palästina oder in ein anderes Land auswandern.

Bis zur Genehmigung einer Aus- bzw. Einreise lebten sie in Bergen-Belsen im sogenannten Displaced Persons Camp. Es bestand bis 1950, als die letzten Überlebenden von hier in die USA auswandern konnten.
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Bild: Überlebende des Lagers übersiedeln 1945 in ein Displaced Persons Camp (fotografiert von der US-Armee).
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Gedenkstätte

Wegen der Seuchengefahr brannten die Briten bis Ende Mai 1945 die Holzbaracken im befreiten KZ  Bergen-Belsen nieder. Unmittelbar nach der Befreiung wurden auf dem Gelände die Massengräber angelegt.

Die ersten Gedenkzeichen setzten die Überlebenden selbst.  An den Massengräbern stellten sie persönliche Tafeln und Gedenksteine auf, um an ihre Angehörigen zu erinnern und einen Ort zum Trauern zu haben.
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Bild:  Die Baracken wurden 1945 abgebrannt, um der Seuchengefahr zu begegnen (fotografiert von der US-Armee).
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Auf Anordnung der britischen Militärregierung wurde ein Teil des Geländes als Gedenkstätte gestaltet und 1952 eingeweiht.

Ein Gebäude wurde erst in den 1960er Jahren gebaut, der erste wissenschaftliche Mitarbeiter kam in den 1980er Jahren hierher.
Heute arbeiten über 20 Mitarbeiter_innen in der Gedenkstätte. Sie forschen, sammeln, stellen aus, informieren und begleiten Besucher_innen.

Das Foto zeigt eine Überlebende des Lagers bei der Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung 2019.

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