Kein gewöhnlicher Ausflug
Kein gewöhnlicher Ausflug
Was ist das für ein Ort?
Bergen-Belsen:Was ist das für ein Ort?
Besucher_innen können das Gelände begehen, auf dem nur noch wenige Spuren aus der Lagerzeit vorhanden sind. Das Dokumentationszentrum beherbergt eine Ausstellung, eine Bibliothek, einen Bookshop und ein Museumscafé. Im Bildungszentrum stehen Seminarräume und ein Forum für Sonderausstellungen bereit.
Welche Lager gab es?
Wie kam es dazu?
Die Nationalsozialisten errichteten Lagerstandorte meist außerhalb von Städten und Ortschaften, damit so wenig wie möglich über das Geschehen und die Umstände in den Lagern bekannt wurde. So entstanden auch die Lager in Bergen-Belsen in einem abgelegenen Gebiet.
Und nach dem Kriegsende?
Zu Besuch bei uns
Organisatorisches
Regulär dauert die Führung mit Außengelände und Ausstellung dreieinhalb Stunden. Meist wird auch ein Seminarraum zeitweilig genutzt.
Gibt es Pausen?
Pausen werden mit dem Guide direkt und ganz individuell abgestimmt.
Gibt es Internetzugang?
In der Gedenkstätte gibt es kein freies WLAN, weil die Verbindung nicht stark genug ist, um viele Besucher_innen gleichzeitig zu versorgen.
Gibt es eigentlich Benimm-Regeln?
Outfit: lieber praktisch
Wenn du möchtest, dass deine Kleidung nicht als respektlos angesehen wird, verzichte vielleicht auf allzu legere Sachen wie eine Jogginghose oder Flipflops.
Rechtsextreme Markenabzeichen oder Symbole auf der Kleidung sind übrigens keine Geschmacksfrage, sondern in der Gedenkstätte schlichtweg verboten.
Und sonst so...
Zum Essen sind Pausen vorgesehen.
Ist es OK, über ein anderes Thema zu sprechen, während die Gruppe zum nächsten Ort geht?
Ja, solange ihr euch einem Friedhof angemessen verhaltet.
Darf ich über mein Handy laut Musik abspielen?
Bitte nicht, es kann Angehörige und andere Besucher_innen der Gedenkstätte stören oder verletzen.
Bis baldin der Gedenkstätte Bergen-Belsen
Kontakt
Plan/Übersicht
Zum AnfangStatements: Selfies am Gedenkort?
Ein Selfie muss per se aber nicht unbedingt respektlos sein, die richtige Motivation hinter dem Schnappschuss ist wichtig."
Ich denke, die beiden haben das mit Sicherheit nicht beabsichtigt gemacht und wussten nicht, wie das auf andere Menschen wirkt, weil sie sich mit genau diesen Fragen einfach nicht auseinandergesetzt haben."
Adriana (17), Schülerin
"Fotos und auch Selfies zu machen, um sie anderen zu zeigen und so auf den Ort aufmerksam zu machen und andere zu informieren, ist meiner Meinung nach vollkommen ok. Tolle Posen, Bilder vom Outfit für Instagram oder Grimassen fände ich an dieser Stelle allerdings unangebracht."
Anna (17), Schülerin
"Ich denke, dass es respektlos ist, wenn man zum Spaß Selfies an einem Gedenkort wie Bergen-Belsen macht und dies unabhängig vom Ort, wo das Selfie genau in der Gedenkstätte gemacht wird, da man diesen Gedenkort eher aus Gründen wie geschichtlichem Interesse oder Gedenken der Opfer besuchen sollte."
Juli (16), Schülerin
"Ich, persönlich, halte Selfies an einem Gedenkort wie Bergen-Belsen für eher unangebracht. Selfies implizieren meistens eine Art der Selbstdarstellung. Beim Besuch einer Gedenkstätte oder in diesem Fall Bergen-Belsens sollte der Fokus aber nicht auf einem selbst liegen, sondern auf der Würdigung des Vergangenen, was ein Selfie nicht ausdrückt.
Ein Selfie muss per se aber nicht unbedingt respektlos sein, die richtige Motivation hinter dem Schnappschuss ist wichtig."
Beke (16), Schülerin
"Ich kann mich daran erinnern, dass meine spanischen Austauschpartner nach dem Besuch in Bergen-Belsen mehrere Bilder der Gedenkstätte in ihren Instagramstories gepostet haben mit Bildunterschriften als wäre es eine Touristen-Attraktion. Es schien ziemlich respektlos.
Ich denke, die beiden haben das mit Sicherheit nicht beabsichtigt gemacht und wussten nicht, wie das auf andere Menschen wirkt, weil sie sich mit genau diesen Fragen einfach nicht auseinandergesetzt haben."
Andreas, Schüler
"Ich denke, dass bei einem Selfie die Intention extrem wichtig ist. Wenn man in einem respektvollen Rahmen und einem guten Verständnis der Vergangenheit ein Selfie macht, welches mit guter Absicht gemacht wurde, sehe ich keine große Komplikation. Problematisch wird es allerdings sehr schnell, wenn man das Selfie auf sozialen Medien hochlädt, um Likes zu generieren, denn das ist zuerst respektlos und wird den Toten nicht gerecht."
Celina: Klicke hier
Ohne Rechte
Auch politisch und religiös Verfolgte, Sinti und Roma sowie Homosexuelle waren in Bergen-Belsen unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert – ebenso wie als "Berufsverbrecher" und "Asoziale" eingestufte Menschen.
Zu Beginn waren die allermeisten Häftlinge im KZ Bergen-Belsen Jüdinnen und Juden. Auch bei der Befreiung war noch etwa die Hälfte aller Menschen im Lager jüdischer Herkunft. Politisch Verfolgte bildeten die zweitgrößte Häftlingsgruppe.
Kriegsgefangene
Gesichter und Schicksale
Gesichter und Schicksale
Einige Lebensgeschichten sind im Folgenden kurz beschrieben.
1929 - 1945Anne Frank
* 1942Julius Maslovat
* 1933Francine Christophe
1923 - 1943Hendrik Janssen
* 1925Anita Lasker-Wallfisch
Sarah: Klicke hier
Konzentrationslager
1943-1945Konzentrationslager
Zielort für Räumungstransporte
Massensterben
In den letzten Monaten wurde das Lager immer voller. Unterkünfte, sanitäre Anlagen und Essen wurden von der SS nicht ausreichend zur Verfügung gestellt. Es kam zu einem Massensterben unter den Inhaftierten.
Kriegsgefangenenlager
1940-1945Kriegsgefangenenlager
Lazarett
Bergen-Belsen diente auch als ein zentrales Kriegsgefangenenlazarett in Norddeutschland. Viele kranke und verletzte Gefangene aus Arbeitskommandos wurden hierher gebracht.
Sowjetische Kriegsgefangene
Bei Ankunft der Kriegsgefangenen standen nicht genügend Baracken zur Verfügung. So mussten sie die meiste Zeit im Freien verbringen. Sie bekamen so wenig zu essen, dass sie dauerhaft hungerten.
Zeitstrahl
Ende des Zweiten Weltkrieges
1933
Machtübertragung an Adolf Hitler
1939
Beginn des Zweiten Weltkrieges
1940
Errichtung des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen
1941
Überfall auf die Sowjetunion
1942
Wannseekonferenz - „Endlösung der Judenfrage“
1943
Errichtung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen
1945
Befreiung des Lagers Bergen-Belsen
Ende des Zweiten Weltkrieges
Sarah: Gibt es eigentlich Benimm-Regeln?
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Nationalsozialistisches Kriegsstreben
Nationalsozialistisches Kriegsstreben
Zweiter Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
Nach dem Angriff auf Polen 1939 folgte bis 1940 eine Reihe von Blitzkriegen gegen Dänemark, Norwegen, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und per Luftkrieg auch gegen England.
Überfall auf die Sowjetunion
1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion. Nach den Plänen der Nationalsozialisten sollte der Staat zerschlagen und das Land wirtschaftlich ausgebeutet werden. Juden und Jüdinnen sollten ermordet, die übrigen Einwohner_innen zu Arbeitssklaven gemacht oder dem Hungertod ausgeliefert werden.
Was war die Sowjetunion?
Die Sowjetunion war ein Staatenverband, zu dem Russland, die Ukraine, Lettland und viele weitere Staaten gehörten. Er wurde 1922 gegründet und bestand bis 1991. Die Staaten verband ein gemeinsamer politischer Grundsatz: der Kommunismus.
Umgang mit Kriegsgefangenen
Die Gefangenen aus der Sowjetunion und aus Polen wurden schlechter behandelt – vor allem aus rassenideologischen Gründen. Man stellte ihnen meist keine angemessene Unterkunft, gab ihnen nicht ausreichend zu essen und zwang sie zu sehr schwerer Zwangsarbeit, sodass viele Soldaten die Kriegsgefangenschaft nicht überlebten.
NS-Rassenideologie
Nationalsozialistische Rassenideologie
In der Vorstellung der Nationalsozialisten war die „arische Rasse“, zu der man die Deutschen zählte, anderen überlegen. Die „slawische Rasse“, der auch die sowjetischen Kriegsgefangenen in Bergen-Belsen zugeordnet wurden, galt als minderwertig. Die „jüdische Rasse“ wurde noch unter der slawischen eingestuft und zum Feind erklärt, welcher ausgerottet werden müsse.
Überholte Idee
Strafverfolgung
Wurden die Täter_innen bestraft?
Insgesamt wurde nur ein kleiner Teil der Täter und Täterinnen von Bergen-Belsen angeklagt und bestraft.
Displaced Persons Camp
1945-1950Displaced Persons Camp
„Displaced Persons“ (Heimatlose Personen).
Vor allem jüdische Überlebende hatten oft ihre gesamte Familie verloren und wollten nicht mehr an ihre früheren Heimatorte zurückkehren. Stattdessen wollten sie sich ein neues Leben aufbauen und in die USA, nach Palästina oder in ein anderes Land auswandern.
Bis zur Genehmigung einer Aus- bzw. Einreise lebten sie in Bergen-Belsen im sogenannten Displaced Persons Camp. Es bestand bis 1950, als die letzten Überlebenden von hier in die USA auswandern konnten.
Gedenkstätte
Die Gedenkstätte entsteht
Die ersten Gedenkzeichen setzten die Überlebenden selbst. An den Massengräbern stellten sie persönliche Tafeln und Gedenksteine auf, um an ihre Angehörigen zu erinnern und einen Ort zum Trauern zu haben.